Grube Grimberg
Die Eisenvorkommen sind es gewesen, die seinerzeit die ersten Bewohner in das damals noch von dichten Wäldern bedeckte Siegerland führten und zahlreiche Bergwerks- und Hüttenbetriebe entstehen ließen. Die letzten Spuren des einst erfolgreichen Bergbaus, wie verfallene Stollenmundlöcher und Pingen (= Grabungsmulden - die Siegener Straßenbezeichnung 'Unter dem Klingelschacht' lässt sich daraus ableiten), liegen versteckt in Haubergen und Fichtenbeständen. |
Wer hat die bergbaulichen Relikte hinterlassen und wie sind diese zeitlich einzuordnen? Schon die keltischen Eisenfachleute kannten die ergiebigen Erzlagerstätten im Bereich des Grimbergs. Auch im Früh- und Hochmittelalter bis in die Neuzeit lässt sich die Ausbeute verfolgen. |
Davon zeugen mehrere Schmelz-öfen und Wohnplätze nahe der Ere-mitage, der Försterei und in der oberen Fludersbach. Hieraus ent-wickelte sich später die weiterver-arbeitende Eisen- und Kleineisen-industrie, die heute noch – wenn auch rückläufig – für viele Sieger-länder Arbeit und Brot bietet. |
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Doch trotz der großen Tradition des Erzbergbaus sind im Laufe der Zeit alle im gesamten Siegerland ehemals vorhandenen Einrichtungen oder Anlagen, die früher einmal der Erzgewinnung dienten, be-seitigt worden. |
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Allein in der Gemeinde Wilnsdorf gab es 8 Gruben, die Fördertürme hatten. In Anzhausen war die die Grube “Concordia“, die Grube 'Ameise' lag im Leimbachtal, in Obersdorf gab es die Grube 'Silber- |
quelle' und die Grube 'Rex', in Wil-gersdorf existierte die Grube 'Neue Hoffnung', in Wilden die Grube 'Bau-tenberg' und schließlich ist noch die Grube 'Marie' im Wiebelhäuser Tal zu nennen. |
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Auch die Grube “Grimberg“ in Nie-derdielfen, die bis 1911 in Betrieb war und zum ersten mal 1794 er-wähnt wurde, verfügte über einen Förderturm. Die Grube gehörte in der 2. Hälfte des vorigen Jahrhun-derts zu den bedeutendsten Erzgru-ben im Siegerland. Die Belegschaft bestand durchschnittlich aus 160 Mann. Der ursprüngliche Förder-turm der Grube Grimberg in Nieder |
dielfen wurde im Jahre 1911, als der Betrieb wegen Erschöpfung der Erzvorräte eingestellt wurde, abge-rissen. 1995 wurde die Grube 'Grim-berg' sozusagen zu neuem Leben erweckt: Niederdielfen erhielt mit einem 16 m hohen Förderturm, der bis dahin auf dem Gelände des ehemaligen Julienschachtes in Bens-berg gestanden hatte, ein neues Wahrzeichen und einmaliges Gru-bendenkmal. |
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Für das gesamte Siegerland stellt er ein wirklich einzigartiges technisches Denkmal dar, das nach-drücklich an die Wirtschaftsgeschichte der Region erinnert. |
Copyright 05/2004 Hans Peter Schneider