Die Weinherstellung ist für die Insel von
überaus großer Bedeutung, denn es war vor allem der Wein, der
Madeira vor langer Zeit in der Welt bekannt machte. Die ersten
Weinreben wurden wahrscheinlich schon im 15. Jh. auf die Initiative
von Heinrich dem Seefahrer nach Madeira gebracht. Für die weitere Entwicklung des
Weinanbaus waren dann später die Jesuitenpriester, die große Grundbesitze
und Weinfelder besaßen und die auch den Weinhandel in Madeira aufbauten, verantwortlich. Dieser
Orden wurde zu einer bedeutenden wirtschaftlichen Macht und hatte einen
großen Einfluss auf die Insel-bewohner, sowohl auf religiöser als auch
gesellschaftlicher Ebene. |
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Den größten Aufschwung bekam die Weinerzeugung
allerdings erst in der zweiten Hälfte des 18. Jh. als einige englische
Geschäftsleute mit dem Ausbau des Exports in viele Länder begannen und
damit den Madeirawein in der ganzen Welt berühmt machten. Damit dieser außergewöhnliche Wein auf
der langen Schiffsreise seine Qualität nicht verlor, wurde er mit Brandy
verstärkt. Versuche zeigten auch, dass durch Erhitzen der Weinfässer, der Wein nicht nur
haltbarer gemacht wird, sondern durch diese Behandlung auch sein
einzigartiges 'gebranntes’ Aroma erhält, das den Geschmack erheblich
ver-feinert. |
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Heute gibt es die verschiedensten
Sorten von Madeirawein. Die trockensten Sorten, wie ‘Sercial' und ‘Verdelho',
eignen sich hervorragend als eisgekühlter Aperitiv. Die halbtrockenen
Weine passen sehr gut zum Dessert und die süßeste Sorte, der 'Malmsey',
bildet die abschließende Krönung eines ausgezeichneten Abendessens.
Madeirawein ist so vielfältig, dass er eigentlich zu jeder Tageszeit und
zu allen möglichen Gelegenheiten getrunken werden kann. Das 18.
Jahrhundert, war Zeit des großen wirtschaftlichen Aufschwungs aufgrund der Entwicklung in der
Madeirawein-Industrie. |
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